Abensberger Spargel

Die Gegend um Abensberg ist in Bayern eines der bedeutendsten Spargelanbaugebiete. Der Spargelanbau hat eine lange Tradition: Bereits in den 1920er Jahren wurde hier Spargel angebaut. Die Geschichte des Spargels führt jedoch bis zurück zu den Griechen: Schon damals schätzten die Menschen die blutreinigende und harntreibende Wirkung des Spargels.

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Die Mühe hat sich gelohnt beim Spargelstechen in Abensberg © Tourismusverband Ostbayern e.V., Herbert Stolz

Schon die Römer und Griechen...

Die Gegend um Abensberg ist in Bayern eines der bedeutendsten Spargelanbaugebiete. Der Spargelanbau hat eine lange Tradition: Bereits in den 1920er Jahren wurde hier Spargel angebaut. Die Geschichte des Spargels führt jedoch bis zurück zu den Griechen: Schon damals schätzten die Menschen die blutreinigende und harntreibende Wirkung des Spargels.

Die Geschichte des Spargels ist jedoch viel älter. Schon die Griechen schätzten die blutreinigende und harntreibende Wirkung des Spargelkrauts.

Ärzte versprachen sich vom abgekochten Sud Heilung bei Gelbsucht, Ischias, Zahnschmerzen und sogar Spinnenbissen. 

Die Römer bevorzugten die Sprossen des grünen Spargels, meistens als ersten Gang bei oppultenten Mahlen. Und sie haben den Spargel auch verewigt: Das älteste bekannte Bild vom Spargel ist ein Wandgemälde in Pompeji aus dem Jahr 10 v. Chr.. Die Darstellung zeigt neben Fischen und Meeresfrüchten ein Bündel mit Spargel. 

Vom Wundermittel zum königlichen Gemüse

Könige und Fürsten entdeckten im 16. Jahrhundert den Spargel für sich. Der Spargel wurde in kleinen Mengen im schlosseigenen Garten angebaut und schon bald war er die Delikatesse der gehobenen Gesellschaft.  Aus dieser Zeit stammt auch die heute noch gängige Bezeichnung "königliches Gemüse".

Beim Spargelstechen rund um Abensberg © Herbert Stolz, Tourismusverband Ostbayern e.V.
Spargelanbau ist immer noch Handarbeit

Solange der Spargel lichtgeschützt wächst, bleibt er weiß. Erst durch das Sonnenlicht verfärbt er sich. Dieses Verhalten kennt man seit dem 18. Jahrhundert. Die Spargelbauern ließ dies erfinderisch werden: Um den beliebten weißen Spargel ernten zu können, wurden die sprießenden Sprossen mit Schutzkappen versehen. Rund um die Pflanzen häuften die Erzeuger fortan aufwändig einzelne Erdhügel an. Die noch heute üblichen und leichter zu pflegenden Erdwälle setzten sich ab 1830 durch.

Ein Zentimeter pro Stunde

Der Spargel wächst bei optimalen Bedingungen bis zu einem Zentimeter pro Stunde. Die Folie, die man oft auf den Spargelfeldern sieht, dient zur Regulierung der Wärme. Sobald die schwarze Seite nach oben gerichtet ist, erhöht sich die Temperatur im Erdwall - und der Spargel wächst schneller. Wenn die Außentemperaturen zu hoch sind, kommt die weiße Seite der Folie nach außen. So erreichen die Spargelbauern, dass das Sonnenlicht dann reflektiert wird und der Erdwall sich nicht zu sehr erhitzt. Durchbricht die Spitze die Oberfläche des Erdwalls,  wird der Spargel mit Hilfe eines scharfen Werkzeugs an der Wurzel abgestochen. Auch heute erfolgt die Ernte noch von Hand und mit größter Vorsicht, um den nachwachsenden Spargel nicht zu verletzen.

Zarter Genuss: Frisch zubereiteter Spargel aus Abensberg © Tourismusverband Ostbayern e.V., Herbert Stolz

Zarter Saisongenuss

Zum Leidwesen der Spargelfreunde gibt es das Gemüse nur etwa drei Monate im Jahr zu kaufen: Im April beginnt die Saison, das Ende ist traditionell am 24. Juni. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Schnittflächen schön saftig sind und der Spargel quietscht, wenn man die Stangen aneinander reibt. Dann ist das Gemüse nämlich frisch.

Am besten verarbeitet man Spargel sofort nach dem Kauf  oder bewahrt ihn in feuchte Tücher gewickelt im Kühlschrank auf. Wichtig ist, den Spargel vor dem Kochen sorgfältig zu schälen, sonst schmeckt er leicht bitter.  Weißen und violetten Spargel schält man vom Kopf bis zum Ende, grünen Spargel nur im unteren Drittel. Wer auch außerhalb der Saison Spargel genießen möchte, friert ihn geschält ein und kocht ihn unaufgetaut.

Möchte man Spargel als Hauptgericht genießen, rechnet man pro Person etwa mit einem Pfund, als Beilage reicht die Hälfte. Spargel ist mit einem Wasseranteil von 95 Prozent sehr kalorienarm und zugleich reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien.