Mit Ihrer einzigartigen Fassade gehört die „Alte Post” in der Landshuter Altstadt zu den bemerkenswerten Baudenkmälern. Der Bau selbst stammt aus dem 14. Jahrhundert. Einst wurde dieses Gebäude, das im Grunde drei Häuser miteinander vereinigt, auch als Landständehaus oder Landschaftshaus bezeichnet, da hier von Mitte des 16. bis Anfang des 19. Jahrhunderts die Vertreter der niederbayerischen Landstände tagten. Denn ohne die Zustimmung der Vertreter von Adel, Geistlichkeit und Bürgern durften seit 1311 keine Steuern erlassen werden. Mit dem Aufkommen des Absolutismus in Bayern verloren die Landstände jedoch ihre Bedeutung und wurden im 19. Jahrhundert aufgelöst.
Später wurde das Gebäude als Postamt genutzt, weshalb es von den Einheimischen heute noch als „Alte Post“ bezeichnet wird. Die farbenprächtige Renaissancefassade entstand 1599 und wurde vom Maler Hans Georg Knauf nach Entwürfen von Hans Pachmayr gestaltet. Das Fassadengemälde mit den Fürstenfiguren zwischen den Fenstern zeigt neben wichtigen Familienmitgliedern des Hauses Wittelsbach die Symbole der vier Weltreiche.
Auch heute noch vermitteln die Rundbögen in den Innenhöfen der Alten Post aus dem 17. Jahrhundert die Gestaltung der damaligen Bürgerhäuser hinter den Fassaden. Besonders bemerkenswert ist das geschnitzte Eichenportal von 1775.
Max Slevogt, einer der bedeutendsten Maler und Grafiker des deutschen Impressionismus wurde am 8. Oktober 1868 in diesem Haus geboren.
