Ox in der Isarau
Leicht
Tagesradtour zu den Ochsen in den Isarauen mit historischem Background: Das Weiderind hat seit Menschengedenken eine starke Bedeutung in Süddeutschland, sei es als christliches Symbol, beim transkontinentalen Ochsenhandel oder in der modernen Gastronomie.
Details der Tour
Beschreibung
"Der Name dieser Tour ist Programm. Schon der Ausgangspunkt dieser Tagestour war Schauplatz des transkontinentalen Ochsenhandels vom Mittelalter bis in die Neuzeit. So wurden hier auf der Ringelstecherwiese, während der Festwoche der Landshuter Hochzeit 1475, die stattliche Anzahl von 323 Ochsen von Bürgern und Gästen verspeist. Herzog Ludwig der Reiche spendierte eine Woche zechfrei für seine Bürger. Auf dem Isarradweg flussabwärts erreichen Sie die Tafernwirtschaft Schloss Schönbrunn. Das Tafernrecht hatten nur wenige Wirte inne. Es beinhaltete zum Schankrecht verschiedene weitere Privilegien, wie das Herbergsrecht und die sogenannte Fremdenstallung, also das Recht zum Unterstellen der Zug- und Reittiere der Reisenden. Diese Tafernwirte waren meist auch in Besitz von Weiden, auf denen „…die Herden ausruhen und die Viehtreiber finden alles, was sie begehren.“ Reisende durften nur in der Tafern übernachten, essen und trinken. Ein besonderes Erlebnis wartet nun auf die Radreisenden im Naturschutzgebiet Oxenau.
Transnationales Naturschutzprojekt
Der hiesige Landschaftspflegeverband (LPV) hat hier ein transnationales Naturschutzprojekt mit historischem Hintergrund umgesetzt - Oxen in der Ochsenau. Vier Ungarische Graurind-Ochsen wurden 2019 vom Nationalpark Neusiedler See erworben und erfreuen sich nun des Lebens in Niederbayern. Vom 14. bis ins 18. Jahrhundert wurden jährlich bis zu 200.000 Graurinder von Ungarn und Siebenbürgen entlang der Donau bis nach Süddeutschland getrieben. Die Route entlang der Isar ist Teil dieses historischen Vermarktungsnetzes und wird heute als „Altbaierischer Oxenweg“ touristisch vermarktet. In der Isar schwimmen, wie seinerzeit die Ochsen, darf man heute nicht mehr, aber der Naturbadeplatz „Gretlmühle“ bietet sich für eine Rast an heißen Tagen an.
Schloss Niederaichbach
Vorbei am Schloss Niederaichbach, das vielen Menschen aus der TV-Serie „Um Himmels Willen“ bekannt ist, überqueren Sie nun die Isar und radeln zurück in Richtung Landshut. Eine weitere Besonderheit zu unserem Thema findet sich in einer der ältesten Kirchen des Landkreises in Altheim. St. Andreas wird im ältesten Baukörper auf 1200 n.Ch. datiert. Ein Deckenfresko zeigt die christlichen Evangelistensymbole, so auch Lukas, welcher als Ochse mit Heiligenschein dargestellt wird.
Auf dem Weg nach Ergolding
Auf dem Isar-Laber-Radweg geht es nun bis Ergolding. Ein Ochsensteak im großen Biergarten gegenüber vom Rathaus sollte der Lohn für die bisherige Radtour sein. Der Markt Ergolding bietet ein buntes Freizeitangebot, die Bade und Saunawelt ERGOMAR oder die Naturlehrpfade sind alle bestens mit dem Fahrrad zu erreichen. Entlang der Kleinen Isar geht es zurück in die Altstadt von Landshut, wo man den Tag bei einer erfrischenden Maß Landshuter Bieres ausklingen lassen kann. Vielleicht am Dreifaltigkeitsplatz, mit Blick auf die Burg Trausnitz und den herzoglichen Hofkasten, welcher während der Landshuter Hochzeit den Reit- u. Zugtieren der Gäste als Futterstelle diente, bestimmt auch vielen Ochsen."
Sehenswertes:
- Tafernwirtschaft Hotel Schönbrunn
- Beweidungsprojekt "Oxen in der Ochsenau", Am Lurzenhof (NSG Ochsenau)
- Kirche St. Andreas, Einsiedelstraße 30, 84051 Altheim
- Altstadt von Landshut u. Herzogskasten, Dreifaltigkeitsplatz
Anreise:
Landshut ist mit dem Auto über die A92 und die Bundesstraße B15, B15n und B299 zu erreichen. Großparkplatz Grieserwiese, 84036 Landshut. Weitere Parkmöglichkeiten unter www.landshut.de
Anreise / Abreise mit öffentlichem Nahverkehr:
Anreise mit der Bahn zum Hauptbahnhof Landshut, 84032 Landshut. Weitere Bahnhöfe in 84061 Ergoldsbach und 84088 Neufahrn NB
Unser Tipp:
Nehmen Sie sich Zeit für die Sehenswürdigkeiten auf der Strecke.